Angstpatienten

Angstfrei zum Zahnarzt

Gehören Sie auch zu den ca. 70% aller Menschen in Deutschland, die zugeben, dass sie Angst vor einem Zahnarztbesuch haben? Sie vereinbaren einen Zahnarzttermin, aber je näher dieser rückt, desto „mulmiger“ wird ihnen. Diese „Angst“ vor der Behandlung ist durchaus normal, denn letzten Endes nehmen Sie trotzdem, zwar etwas angespannt, auf dem Zahnarztstuhl Platz.

Bei manchen Menschen ist die Angst jedoch so groß, dass sie bereits seit Jahren nicht mehr beim Zahnarzt waren und ihr Gebiss auch in einem dementsprechend schlechten Zustand ist.

Hier spricht man von einer „Zahnbehandlungsphobie“ und die Betroffenen quälen sich mit Schmerzen, lachen nicht mehr unbefangen wegen dem schlechten Zustand ihres Gebisses und schränken so ihre Lebensqualität sehr ein. Aus Scham und schlechtem Gewissen trauen sie sich erst Recht nicht mehr zu einer Behandlung. Ein Teufelskreis beginnt.

Wir möchten Ihnen einige Möglichkeiten aufzeigen, wie Sie mit diesen Ängsten umgehen und wie wir Sie dabei unterstützen können.
 

Tipps bei nur „leichtem Unbehagen“

Bei „normaler“ Angst vor dem Zahnarzt empfehlen wir Ihnen, bereits für Ihre Zeit im Wartezimmer einen Walkman o. ä. mit zubringen, um Ihre Lieblingsmusik zu hören. Normalerweise hilft Ihnen dies schon, um sich zu entspannen.
Atmen Sie konzentriert und ruhig und nutzen Sie die Erkenntnisse der progressiven uskelentspannung nach Jacobson: Ballen Sie 5x hintereinander eine Faust und lassen Sie wieder locker. Das lenkt ab und beruhigt!

Sprechen Sie bereits vor Beginn der Behandlung mit uns über Ihre Ängste und füllen Sie unseren „Anamnesebogen für Patienten mit Zahnarztängsten“ aus. Mit den Informationen, die Sie uns damit zur Verfügung stellen, können wir noch gezielter auf Ihre Angstgefühle eingehen. Wir nehmen sie Ernst
und setzen alles daran, Ihnen den „Aufenthalt“ in unserer Praxis so angenehm wie möglich zu machen und lassen Sie im Behandlungszimmer auch nicht alleine.

Lassen Sie sich für Ihre Behandlung eine Betäubungsspritze geben – gerne können wir auch den Bereich um die Einstichstelle betäuben, dann werden Sie nicht einmal den Einstich spüren.

Woher kommt die "Zahnbehandlungsphobie"?

Diese tief sitzenden Ängste sind oft durch Erlebnisse in der Vergangenheit verursacht. Der Patient hatte u. a. traumatische Erlebnisse beim Zahnarzt, die mit großen Schmerzen oder dem Gefühl „allem ausgeliefert“ zu sein, zusammenhängen. Auch beängstigende Schilderungen von Verwandten oder Freunden können Auslöser oder sogar Verstärker der eigenen Angst sein.

Dazu gesellen sich auch körperliche Symptome wie z. B.

  • Schweißausbrüche
  • Zittern
  • Herzrasen/-schmerzen
  • Übelkeit
  • Kurzatmigkeit
  • Körperverkrampfung

Außerdem beeinträchtigt diese Phobie auch erheblich die Lebensqualität des Patienten.

Folgende Antworten geben die Betroffenen auf die Frage:
„Wie beeinträchtigt die Zahnbehandlungsphobie“ Ihre Lebensqualität?

  • Meine sozialen Kontakte werden eingeschränkt.
  • Mein beruflicher Erfolg wird behindert.
  • Meine Freizeitaktivität leidet darunter.
  • Mein Sexualleben wird negativ beeinflusst.
  • Die Phobie mindert mein Selbstwertgefühl.

Da die Zahnbehandlungsphobie eine anerkannte Krankheit im Sinne der WHO ist, sollten Sie nicht zögern, professionelle Hilfe an Anspruch zu nehmen.

 

Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es?

Bei einer Verhaltenstherapie wird der Patient systematisch desensibilisiert, d. h. er wird nach und nach mit der Angst auslösenden Situation konfrontiert. Das kann u. U. so aussehen, dass er beim ersten Termin lediglich die Praxis betritt, beim zweiten Termin sich in den Behandlungsstuhl setzt und erst beim dritten Termin den Mund öffnet, um sich untersuchen zu lassen.

Diese Therapie wird von einem speziell dafür geschulten Psychologen oder Psychotherapeuten durchgeführt und dies ist die wirksamste und am häufigsten angewendete Form der Phobie-behandlung.

Hier werden die unbewussten in der Seele des Patienten verborgen liegenden Gründe für die Phobie gesucht. Diese Therapie geht zurück auf Sigmund Freud, der die große Bedeutung der „oralen Phase“ in der Kindesentwicklung erkannt hat. Diese Entwicklung ist nur im Stadium des „Urvertrauens“ möglich und diese Therapieform korrigiert die Störung des Urvertrauens und damit das Gefühl, ausgeliefert zu sein.

Nur geschulte Psychologen und Psychotherapeuten können diese Behandlung vornehmen, die dann angezeigt ist, wenn die verhaltenstherapeutischen Methoden nicht erfolgreich waren.

Sofern die o. a. Therapien nicht weiterhelfen, kann eine zwingender Eingriff den Einsatz von Medikameten erforderlich machen. Unter ärztlicher Kontrolle werden dem Patienten gut verträgliche Beruhigungsmittel verabreicht.

Lachgas wird seit über 150 Jahren in der Medizin eingesetzt. Es bewirkt schon nach einigen Atemzügen eine innere Ruhe, entspannt Sie und reduziert Ihr Schmerzempfinden ganz erheblich.

Die sichere und äußerst effektive Beruhigungs-methode hat bereits Millionen von Menschen bei der Überwindung der Angst vor zahnärztlichen Behandlungen geholfen und gehört in vielen Ländern zum Behandlungsalltag. Sie sind während der Behandlung bei vollem Bewußtsein und bereits 15 Minuten nach Behandlungsende schon wieder verkehrstauglich.

Für ängstliche Kinder und Erwachsene ist Lachgas der Schlüssel für eine komfortable und entspannte Zahnbehandlung. 

Bei der Lachgassedierung handelt es sich um eine Behandlungsmethode, die von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt wird. Die privaten Krankenkassen und Beihilfestellen übernehmen - abhängig von den jeweiligen Vertragsbedingungen - unter Umständen einen Teil der entstandenen Kosten.

Vorteile

  • angstlösend
  • schmerzstillend
  • beruhigend
  • Würgereiz fast völlig aufgehoben
  • Optimale Steuerbarkeit
  • Bei Kindern über 3 Jahren völlig unbedenklich
  • wird nicht im Körper abgelagert
  • keine allergischen Reaktionen bekannt
  • keine Wirkung auf Herz, Kreislauf, Atmung oder innere Organe
  • risikoärmer als eine normale Spritze beim Zahnarzt

Der Einsatz einer Vollnarkose wird von Zahnärzten und Therapeuten kontrovers diskutiert, denn eine Behandlung unter Vollnarkose löst das Problem des Angstpatienten nicht, sondern vermeidet es nur.

Normalerweise ist eine Vollnarkose für eine Zahnarztbehandlung nicht unbedingt erforderlich, aber gerade für den Angstpatienten bietet dieses Verfahren die großen Vorteile, daß er die ganze Behandlung „verschlafen“ kann und keinerlei Schmerzen verspürt.

Eine Vollnarkose reicht unter Umständen für eine komplette Gebiss-Sanierung nicht aus,
aber die Erfahrung zeigt, dass die meisten Patienten nach diesem ersten Termin ihre größte Angst überwunden haben und dann in der Lage sind, die restlichen Arbeiten mit einer lokalen Betäubung durchzustehen.

Folgende Arbeiten können während einer Vollnarkose bei uns ausgeführt werden:

  • Entfernung zerstörter Zähne und Zysten
  • Zahnpräparationen für anstehenden Zahnersatz
  • Knochenaufbaumaßnahmen
  • Füllungen
  • Zahnfleischsanierungen
  • Implantationen

Verhaltensempfehlung nach einer Behandlung unter Narkose.

Behandlungsablauf

Vor Ihrem ersten Praxisbesuch

Ganz besonders bei Angstpatienten ist es wichtig, dass Sie uns bereits bei der Terminvereinbarung darüber informieren, wie groß Ihre Ängste sind.

Wir nehmen sie Ernst und versprechen Ihnen eine äußerst kurze oder gar keine Wartezeit. Für manchen Angstpatienten ist angenehmer, sich im Wartezimmer eine kurze Zeit auf die Umgebung einzustimmen oder er möchte beim ersten Termin direkt von der Eingangstür ins Sprechzimmer und alles schnell hinter sich zu bringen. Bitte teilen Sie uns dazu Ihre Wünsche am Telefon mit.

Gerne können Sie auch eine Begleitperson mit zur Behandlung bringen, die Sie seelisch unterstützt und Ihnen im Behandlungszimmer die Hand hält. Die Anwesenheit einer Vertrauensperson lindert das Gefühl des Ausgeliefertseins.
 

Der erste Termin

Bei Ihrem ersten Termin in unserer Praxis werden Ihre Zähne nur angeschaut und wir nehmen uns ausreichend Zeit, um mit Ihnen die Möglichkeiten einer Behandlung zu besprechen. Sie alleine bestimmen, wie dieser erste Termin ablaufen soll und ob Sie die Therapie fortsetzen wollen oder nicht.
 

Der zweite Termin

Jetzt erfolgt die eigentliche Behandlung der Zähne in Vollnarkose. Ein erfahrener Narkosearzt hat bereits im Vorfeld Ihre medizinischen Vorbefunde erfragt und Sie über die möglichen Risiken aufgeklärt. Er kümmert sich die ganze Zeit um Ihr Wohlbefinden und wir sind bei Ihnen, bis Sie wieder aufwachen.
 

Der dritte Termin

Jetzt ist es soweit! Kronen oder Brücken können bereits eingesetzt werden und Sie können sofort wieder unbefangen lächeln!

 

Hier können Sie sich unseren Anamnesebogen schon vorab herunterladen.